Was bewegt die Talente da draußen? Worauf legen sie wert, was stört sie bei Bewerbungen und was finden sie besonders gut?
Job Rotation
Job Rotation ist eine Art der Arbeitsorganisation. In festgelegten Zeiträumen wechseln Mitarbeiter:innen dabei ihren Arbeitsplatz und die damit zusammenhängenden Aufgaben.
Job Rotation
Was ist Job Rotation?
Job Rotation ist eine Art der Arbeitsorganisation. In festgelegten Zeiträumen wechseln Mitarbeiter:innen dabei ihren Arbeitsplatz und die damit zusammenhängenden Aufgaben. Sie rotieren also im Unternehmen, bleiben immer eine gewisse Zeit an einem Arbeitsplatz und wechseln dann erneut. Das kann beispielsweise ein Marketing Specialist sein, der verschiedene Bereiche im Marketing durchläuft, z. B. Social Media und anschließend Content Marketing.
Warum wird Job Rotation eingesetzt?
Job Rotation kann verschiedene Ziele und Effekte haben.
- Arbeitsbedingungen interessant gestalten: Durch den Wechsel werden die Aufgaben nicht monoton und langweilig
- Arbeitnehmende sammeln Qualifikationen in verschiedenen Bereichen
- Entfaltung der bestehenden Fähigkeiten
- Sammlung von neuen Erfahrungen
- Weiterer Blick „über den Tellerrand“ hinaus
- Vermeidung von Betriebsblindheit
- Vermeidung von Personallücken bzw. bessere wirtschaftliche Auslastung
- Flexibilität der Mitarbeiter:innen erhöhen
- Höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen durch Abwechslung
- Verständnis zwischen den einzelnen Abteilungen und Aufgabenbereichen fördern
- Unternehmensklima und gemeinsame Prozesse verbessern
Wie funktioniert Job Rotation?
Es kann in verschiedenen Situationen eingesetzt werden, beispielsweise um ein Teammitglied zu fördern bzw. einem höheren Anforderungsprofil auszusetzen. Der Wechsel kann aber auch nur der Sammlung neuen Wissens dienen oder um andere Fachbereiche besser zu verstehen. Es muss in jedem Fall besprochen werden, ob der Wechsel des Arbeitsplatzes in festen Intervallen geschieht oder zeitlich flexibel gehandhabt wird. Bei Unternehmen mit verschiedenen Standorten, kann der Wechsel auch ortsübergreifend stattfinden.
Man unterscheidet zwischen zwei Modellen:
- Job Enlargement: Ein Teammitglied übernimmt mehr, aber gleichwertige Aufgaben. Jemand der im Marketing arbeitet und sich bisher nur um das Schreiben von Artikeln gekümmert hat, wird nun auch für die Erstellung eines Newsletters eingesetzt. Das führt dazu, dass Teammitglieder den Weitblick behalten und sich nicht nur in einem Spezialgebiet verlieren. Sinnvoll ist diese Art der Job Rotation beispielsweise in Bereichen, die stark von der Auftragslage abhängig sind und in denen das Arbeitsvolumen dadurch bedingt ist. Bei Schwankungen kann Personal so flexibel eingesetzt werden.
- Job Enrichment: Auch hier erweitert sich das Aufgabenfeld, aber zumeist mit Kontroll- oder Entscheidungsaufgaben. Das bringt meist eine höhere Eigenverantwortung mit sich und führt häufig zu einer höheren Position im Unternehmen. Sinnvoll ist der Einsatz von Job Enrichment, wenn Kolleg:innen eine Führungsrolle übernehmen sollen.
Wichtig bei dieser Methode ist, dass sie gut geplant wird. Teammitglieder sollten nicht im Blindflug einfach ihren Arbeitsplatz wechseln. Übrigens kann Job Rotation nicht nur bei angehenden Führungskräften zum Einsatz kommen, sondern auch bei bereits bestehenden Manager:innen, die noch einmal den Arbeitsalltag der Angestellten kennenlernen sollen.
Damit Job Rotation funktioniert, müssen einige Fragen vorab geklärt werden:
- Worauf zielt die Methode ab?
- Welches Modell ist das passende?
- Welcher Zeitpunkt ist richtig und in welchen Zeiträumen soll gewechselt werden?
- Wer ist der/die Ansprechpartner:in für den/die Jobwechsler:in?
- Wie lange soll der Jobwechsel dauern?
- Sind vorab Schulungen oder Weiterbildungen nötig, damit der Einsatz im neuen Job reibungslos funktioniert?
Welche Herausforderungen bringt Job Rotation mit?
Diese Methode kann ein tolles Mittel sein, um Mitarbeiter:innen zu fördern, den Wissensfluss zu verbessern und um die Motivation zu erhöhen. Genau aus diesem Grund sollte Job Rotation nicht inflationär eingesetzt werden, sondern gut durchdacht und mit konkreten Zielen. Daher ist Job Rotation auch immer mit einem hohen Arbeitsaufwand in der Vorbereitung verbunden.
Ist diese Methode ein dauerhaftes Instrument im Unternehmen, können sich die Kolleg:innen unter Druck gesetzt fühlen und haben vielleicht nicht ausreichend Zeit, sich ihre neuen Arbeitsbereiche anzueignen und Routinen zu entwickeln. Dann bewirkt Job Rotation eher das Gegenteil.
Bei Praktikant:innen, Auszubildenden und Trainees ist der Einsatz dieser Methode schon sehr etabliert, bei bestehenden Teammitgliedern ist es eher neu und muss daher mit ausreichend Vorbereitung angegangen werden.
Man muss sich zudem bewusst sein, dass Job Rotation nicht für jede Position und Stelle geeignet ist. Für bereits sehr spezialisierte Rollen ist es in der Praxis häufig noch schwieriger, sich in andere Arbeitsbereiche einzufinden.